NICOLE SIEBERT-KOBERT
LANDRATSKANDIDATIN FÜR DAS EICHSFELD
LIEBE BÜRGERINNEN UND BÜRGER DES EICHSFELDES
Liebe Bürgerinnen und Bürger des Eichsfeldes,
ich möchte Landrätin unseres Eichsfeldkreises werden, möchte ihn weiterentwickeln und moderner machen. Ihn in die Zukunft lenken aber auch unsere Traditionen bewahren. Innovation und Brauchtum können sich gut ergänzen.
Gute Bedingungen für die Wirtschaft schaffen, beste Bildung für Kinder und Jugendliche bieten, dabei stets ein gemeinschaftliches und unter allen Verantwortungsträgern abgestimmtes Handeln stiften, so stelle ich mir meine Führungsrolle als Landrätin vor.
Unter der Führung von Dr. Henning hat sich unser Landkreis in den letzten Jahrzehnten beispielgebend entwickelt. Wir sind in vielerlei Hinsicht gut aufgestellt.
Trotz guten Potentials wurden in unserem Landkreis in den vergangenen 10 Jahren aber auch einige sehr wichtige Maßnahmen und Entscheidungen nicht so getroffen, wie sie notwendig gewesen wären. Langfristige Entwicklungen und Ausrichtungen wurden vernachlässigt, wodurch unser Landkreis hinter seinen Möglichkeiten geblieben ist.
Beispiel dafür ist die unzureichende Zukunftsausrichtung unseres Landkreises in den wichtigen wegweisenden Punkten Schulnetzplanung, Schulinfrastruktur und -ausstattung, Digitalisierung der Verwaltung sowie der soziale Bereich, insbesondere auch in der Kinder- und Jugendhilfe.
Auch an unserem, von christlichen Werten geprägtem Eichsfeld gehen zeitgemäße und zukunftsorientierte, gesellschaftliche, wirtschaftliche, klimatische und kulturelle Entwicklungen und Herausforderungen, die wir überall im Land sehen, nicht vorüber.
Auch bei uns im Eichsfeld muss die Wirtschaft besser unterstützt werden, müssen wir die Energieversorgung umbauen und die Bil- dung, die Gesundheitsversorgung und unsere Klima-Resilienz neu ausrichten und so anpassen, dass wir fortschrittlich bleiben.
Diesen wachsenden Herausforderungen müssen wir aktiv begegnen; wir können es uns nicht leisten, passiv auf vermeintlich bessere Zeiten zu hoffen.
Sie haben nun mein 12-Punkte-Programm vor sich, welches in seiner Aufzählung sicher nicht abschließend sein kann, sondern durch weitere, sich in der Zukunft entwickelnde Handlungsfelder und Visionen auch einer ständigen Entwicklung und Anpassung unterliegen wird und muss.
Ich lade Sie ein, mit mir ins Gespräch zu kommen. Das kann gern auf der Straße sein oder Sie laden mich zu sich ein. Gern können Sie mir auch per Brief oder Mail oder per Nachricht auf Instagram oder Facebook über die Seite der BI Menschen für Heiligenstadt e. V. schreiben. Ich werde Ihnen gern antworten.
Am 26.05.2024 bitte ich um Ihr Vertrauen und Ihre Stimme bei der Wahl zur Landrätin unseres Landkreises.
ZUNÄCHST MÖCHTE ICH MICH VORSTELLEN
Ich bin 50 Jahre alt und lebe mit meinem Ehemann und meiner 16jährigen Tochter in Rengelrode. Aufgewachsen bin ich in Marth und Rengelrode und habe so die Schulen in Arenshausen und Uder besucht, be- vor ich in Heiligenstadt mein Abitur abgelegt habe.
In Göttingen habe ich Rechtswissenschaft studiert und im Anschluss daran mein Rechtsreferendariat in Thüringen absolviert. Nach dem Abschluss meines Studiums arbeitete ich zunächst in der Rechtsabteilung des Bischöflichen Ordinariats des Bistums Erfurt und bin nun seit mehr als 20 Jahren in Heiligenstadt als selbstständige Rechtsanwältin tätig.
Als Abgeordnete der BI Menschen für Heiligenstadt e. V. vertrete ich seit 2014 im Heiligenstädter Stadtrat und seit 2019 im Kreistag die Interessen der Bürgerinnen und Bürger unseres Eichsfeldkreises. Als Mitglied des Stadtrates war ich bislang auch Aufsichtsratsmitglied der Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt GmbH und der kommunalen Holding, der Vital Heilbad Heiligenstadt GmbH & Co. KG.
Seit 2004 organisiere ich als Vereinsmitglied des Freundeskreises Konzerte im Barockgarten e. V. ehrenamtlich das alljährliche Open Air Orchesterkonzert im Barockgarten in Heiligenstadt mit. Von 2017 bis 2023 habe ich mich als Teil der Schulelternvertretung der Regelschule Lorenz-Kellner in Heiligenstadt für die Belange der Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer eingesetzt.
Was treibt mich an?
Demokratie lebt davon, dass man Verantwortung übernimmt. Meine juristische Ausbildung und meine langjährige politische Tätigkeit im Stadtrat von Heiligenstadt und im Kreistag unseres Landkreises qualifizieren mich, komplexe Sachverhalte zu bearbeiten und eine Behörde zu führen. Themen möchte ich aktiv angehen, sie gut kommunizieren und im Miteinander der Beteiligten und Betroffenen lösen.
Politik ist niemals Selbstzweck, sondern hat sich am Wohl der Bürgerinnen und Bürger auszurichten. Ich möchte eine Landrätin sein, die nicht zuerst nach Zuständigkeiten fragt, sondern die Verantwortung übernimmt und sich um die Anliegen der Menschen in ihrem Landkreis kümmert.
Meine Ziele
Im Amt der Landrätin möchte ich insbesondere einen neuen Stil im Umgang mit allen Bürgerinnen und Bürger, aber auch mit den Kommunen prägen.
Ich möchte frischen Wind in das Amt der Landrätin bringen und das Amt neu interpretieren.
12-Punkte-Fahrplan für das Eichsfeld
1. STARKE GEMEINDEN - STARKER LANDKREIS
Eine enge Kooperation des Landkreises mit seinen Städten und Gemeinden auf Augenhöhe ist mir nicht nur wichtig, sie ist auch zwingend notwendig. Dies möchte ich erreichen durch regelmäßige Treffen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, einem konstruktiven Austausch der Behörden als Forum gemeinsamer Planung und Steuerung und direkter Kooperation zwischen Landkreis und Gemeinden bei überörtlich wichtigen Einrichtungen.
Auch muss unser Landkreis zukünftig zur Übernahme von Koordinationsaufgaben, die die Leistungsfähigkeit einzelner Städte und Gemeinden übersteigen, seine Bereitschaft erklären.
2. TRANSPARENZ UND BÜRGERBETEILIGUNG
Ich möchte die Verwaltung bürgernah und serviceorientiert sowie effizient und digital gestalten.
Ein gutes Zusammenspiel zwischen dem Landkreis und seinen Gemeinden kann nur gelingen, wenn Verwaltungen kompatible digitale Instrumente mit entsprechenden Schnittstellen nutzen. Bürgerinnen und Bürger müssen Verwaltungsdienstleistungen online, aber auch ohne aufwendige Terminplanung bei einem persönlichen Besuch, in Anspruch nehmen können. Direkte Kommunikation statt Kontaktvermeidungsstrategien.
Einheitliche digitale Instrumente tragen dazu bei, Verwaltungsprozesse zu optimieren, die Servicequalität für Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und die Effizienz der Verwaltung zu steigern. Nicht zuletzt führt die Anschaffung und Nutzung einheitlicher digitaler Instrumente beim Landkreis und seinen Gemeinden auch noch zu einer Kostenersparnis.
Insgesamt ist mein Fokus darauf gerichtet, Bürokratie abzubauen und die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zügig zu bearbeiten.
Die Einrichtung einer zentralen Beschwerde- bzw. Clearingstelle im Landratsamt unter meiner Leitung ist künftig dafür verantwortlich, Beschwerden, Anregungen und Anfragen der Bürgerinnen und Bürger entgegenzunehmen, zu bearbeiten und möglichst zu lösen.
Dabei sind Beschwerden Chefsache!
Diese zentrale Beschwerde- bzw. Clearingstelle wird zu einer aktiven Kommunikation zwischen Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger beitragen; sie fördert die Bürgerbeteiligung bei einer Steigerung der Servicequalität der Verwaltung.
Für sehr wichtig erachte ich auch, zukünftig sachkundige Bürgerinnen und Bürger in die Ausschüsse unseres Kreistages zu wählen. Dadurch ist es möglich, zusätzlichen Sachverstand zu bestimmten Themen vor den Abstimmungen einzuholen. In vielen Stadträten ist dies bereits Normalität; nicht so in unserem Kreistag.
Eine entsprechende Änderung der Hauptsatzung unseres Landkreises sollte nicht an der Zustimmung aller im Kreistag gewählten Parteien und Wählervereinigungen scheitern.
3. BILDUNG
Die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen hat allerhöchste Priorität. Ich möchte die Attraktivität der Schulen für alle Schüler:innen sowie für Lehrkräfte erhöhen, mit dem Schwerpunkt der Stärkung der Regelschulen als regionale Fachkräfteschmiede.
Regelschulen dienen der Berufsorientierung vieler Schülerinnen und Schüler; sie fördern den zukünftigen dualen Arbeits- markt und bilden so zukunftsorientiert sozialversicherungspflichtig tätige Arbeitskräfte aus.
Die Platzsituation, die räumliche und fachliche Ausstattung sowie der bauliche Zustand unserer Schulen ist mitunter beklagenswert. Das Lernumfeld ist jedoch enorm wichtig für die schulische und auch spätere berufliche Entwicklung unserer Kinder und Jugendlichen, wie auch für die Gewinnung von Lehrpersonal.
Bei dem fortdauernden Lehrkräftemangel können und werden sich insbesondere noch nicht ortsgebundene junge Lehrkräfte ihren Arbeitsplatz auch nach der Attraktivität und Ausstattung der Schulgebäude auswählen und so für ihre tägliche Arbeit eine an der Zukunft orientierte und entsprechend gut ausgestattete Schule in einem ansprechenden Schulgebäude bevorzugen.
Ohne ein attraktives Ganzes sind vor allem Regelschulen auch weiterhin überdurchschnittlich und dauerhaft vom Lehrkräftemangel betroffen.
Es ist also dringend erforderlich, insbesondere die Regelschulen in unserem Landkreis bestmöglich auszustatten, um allen Kindern und Jugendlichen einen erfolgreichen Start in das (Berufs-)Leben zu ermöglichen. Nur so lassen sich gleichmäßige und gerechte Bildungsbedingungen für alle Kinder und Jugendliche schaffen und ein wohnortnahes und attraktives, vielfältiges und verlässliches Schulangebot ermöglichen.
Dafür ist es auch existentiell, die aktuellen und zukünftigen Bedarfe aller Schulen im Landkreis im Auge zu behalten, sie regelmäßig neu zu ermitteln und anzupassen; einschließlich der Anzahl aller Schülerinnen und Schüler, des
Personalbedarfs an Lehrkräften und Schulsozialarbeiterinnen, Schulsozialarbeiter und der dazu erforderlichen bestmöglichen Ausstattung und Nutzung digitaler Technologien im Unterricht.
Hierzu ist es überaus wichtig, in ständigem Kontakt mit allen Schulen zu sein, ihre fachlichen Kompetenzen immer wieder einzubeziehen und sie insbesondere vor wichtigen Entscheidungen der Schulnetzplanung rechtzeitig zu beteiligen.
Insbesondere durch die Beteiligung der Schulen kann auch ein breites Spektrum an Perspektiven und Ideen berücksichtigt werden, was zu einer effektiveren und akzeptableren Planung führt.
Unser Landkreis hatte jahrelang – bis Ende 2021 – keine strategische Schulnetzplanung und folglich keinen festgeschriebenen Schulnetzplan.
Strategische Schulnetzplanung muss sich auf eine konsequente und nachhaltige Planung und Entwicklung eines Schulnetzes, einschließlich der Standorte der Schulen, ihren Kapazitäten und ggfs. Spezialisierungen beziehen und soll so sämtlichen Entscheidungsträgern des Landkreises über Jahre hinweg zugleich auch einen Überblick über sich entwickelnde demografische Trends, sich entwickelnde Schülerzahlen, über den baulichen Zustand aller Schulen und zu deren Ausstattung verschaffen.
Fehlen eine strategische Schulnetzplanung und ein entsprechender Schulnetzplan, fehlt sämtlichen Entscheidungsträgern auch der Überblick.
Von der Antragstellung unserer Fraktion im Kreistag im Jahr 2019 bis zur Vorlage des von unserem Schulverwaltungsamt nach ca. 15 Jahren erstmals wieder erarbeiteten Schulnetzplanes im Herbst 2021 dauerte seine Erstellung mehr als 2 Jahre.
Schon im Dezember 2021 war dieser Schulnetzplan durch den seither geplanten privaten Schulneubau des Bistums Erfurt schon nicht mehr aktuell. Wir benötigen hier umgehend eine Anpassung, die es bis heute nicht gibt.
Ich stehe dafür, das Schulnetz unseres Landkreises zukünftig so strategisch zu konzipieren, dass es zweckmäßig und flexibel in enger Abstimmung mit allen Schulen schnellstmöglich an sich ändernde Anforderungen angepasst werden kann, um so auch unverzüglich zukünftiges Wachstum und neue Technologien zu unterstützen.
Als Schulträger muss unserem Landkreis auch bekannt und bewusst sein, dass Bildung auch Wohlstand schafft. Auf diese Kurzformel lassen sich auch neueste Erkenntnisse über die Einkommensquellen zukünftiger Gesellschaften – und Regionen – bringen.
Demnach gedeihen vor allem „kreative“ Gesellschaften, weil sie vorhandenes Wissen am besten und schnellsten zu neuen, lukrativen Produkten und Dienstleistungen kombinieren können. Aber auch der Umgang mit Neuem und Fremdem hat großen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit.
In einer globalisierten Welt, in der Wanderbewegungen zunehmen, profitieren jene Regionen am meisten, die auch Migranten gegenüber offen sind und sie mitsamt ihrem Wissen möglichst schnell und nutzbringend in die eigene Gesellschaft integrieren.
4. WIRTSCHAFT UND FACHKRÄFTEGEWINNUNG
Sehr wichtig ist mir auch eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und kulturelle Weiterentwicklung unseres Landkreises, um eine gute Lebensqualität für alle Einwohner sicherzustellen.
Unser Landkreis muss als Partner der Wirtschaft auftreten. Hierzu ist das Leistungsspektrum des Regionalmanagements und der Wirtschaftsförderung zu erhalten und weiter auszubauen. Gewerbetreibende und Existenzgründer sind bei den behördlichen Verfahren zu unterstützen. Städte und Gemeinden sind ebenso bei der Ausweisung geeigneter Gewerbeflächen zu unterstützen und die Möglichkeiten der Direktvermarktung der Region sind auszubauen.
So werden sich auch unser Landkreis und seine Einrichtungen verstärkt in der eigenen Fachkräfteausbildung und -gewinnung engagieren müssen.
Dasselbe gilt für die Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Wirtschaft.
Besonders wichtig ist es, diese Fachkräfte für unser Eichsfeld auch dauerhaft zu binden.
Ferner möchte ich die Volkshochschule unseres Landkreises stärken. Auch sie muss zukünftig ein leistungsfähiger Akteur der Weiterbildung – jenseits klassischer VHS-Angebote – sein. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, bedarf es der zukünftigen Beschäftigung eines festen Stammpersonals statt einer ausschließlichen Beschäftigung und Nutzung freier Mitarbeiter.
Eine feste Stammbesetzung bietet Stabilität, Kontinuität und langfristige Planungen.
Auch unsere Volkshochschule ist daher zukünftig zumindest mit einer Mischung aus Stammbesetzung und freien Mitarbeitern auszustatten.
Ich setze mich dafür ein, die Gründung und Ansiedlung von Start-Up-Unternehmen in unserem Landkreis zu unterstützen. Durch Synergien mit nächstgelegenen Universitäten oder Hochschulen ließen sich dann wissenschaftliche Potenziale für innovative Produkte und Dienstleistungen besser nutzen; bis hin zu der Entwicklung eines Außenstandortes in unserem Landkreis.
Unser Landkreis muss aktiv um junge Menschen werben, die ihn wegen ihrer Ausbildung oder ihres Studiums verlassen haben.
Ein großes Potential für unseren Landkreis liegt ferner in der Unterstützung der Eingliederung von zugewanderten Menschen in unseren heimischen Arbeitsmarkt, welche ich nach Möglichkeit fördern und so für unseren Landkreis nutzen möchte.
5. ENERGIE, LANDWIRTSCHAFT, NACHHALTIGKEIT UND UMWELT
Die Energie- und Heizungswende ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der sich auch unser Land- kreis einbringen muss. Es ist wichtig, eine zentrale Fördermittelberatung in Sachen Energie, Heizung und Wärmedämmung zu etablieren, um Bürger:innen, Gemeinden und Unternehmen im Förder- und Auflagen- dschungel nicht allein zu lassen.
Zudem müssen energetische Sanierungen von Landkreisliegenschaften maßgeblich fortgesetzt werden. Wo immer möglich, müssen wir auf eine nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung setzen. Darüber hinaus ist es geboten, dass der Landkreis eine aktive Führungsrolle bei der Ausweisung von Flächen für Windkraft und Freiflächenphotovoltaik einnimmt, um einem übermäßigen Wachstum von Einzelgenehmigungen gegen den Willen von Städten und Gemeinden vorzubeugen.
Regionalität und Nachhaltigkeit sind in aller Munde.
Beides ist jedoch ohne die Anerkennung unserer heimischen Landwirtschaft als zentrale Akteure nicht möglich. Ich werde mich als Landrätin auch für Anliegen von Landwirten einsetzen und die Kooperationen zwischen ihnen und der Verwaltung fördern.
Bei alledem ist mir immer wichtig, unsere Region widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels, insbesondere gegen Hitze, längere Trockenzeiten und Starkregenereignisse, zu machen.
Alle Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises dürfen zu Recht von mir erwarten, dass ich als Landrätin ihre Interessen mit aller Vehemenz gegenüber Maßnahmen vertrete, die den Erhalt ihrer Lebensqualität und ihrer Gesundheit, der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt sowie der Ökosysteme dauerhaft und irreparabel zu gefährden drohen; wie es derzeit bei der Planung eines Untertagewerkes zur Kalisalz-Gewinnung samt übertägiger Anlagen zur Düngemittelproduktion in Bernterode zweifellos der Fall ist.
6. INFRASTRUKTUR
Der ÖPNV ist ein zentrales politisches Handlungsfeld unserer Zeit. Unser Landkreis muss sich hier mehr einbringen und mit dem Einsatz von Landkreismitteln zur ÖPNV-Förderung beitragen. Das Angebot an Buslinien und Taktzeiten, auch an den Wochenenden, muss ausgeweitet werden. Zugleich sollten höhere Zuwendungen bei den Aufwandsträgern Freistaat Thüringen und Bund eingefordert werden.
Die weitere Verbesserung und Optimierung der Infrastruktur in unserem ländlich bewohnten Landkreis sind von zentraler Bedeutung; angefangen bei Verkehrsanbindungen, Verkehrsachsen und Taktungen im öffentlichen Nahverkehr bis hin zur kostenlosen Fahrradmitnahme in Regionalverkehrszügen.
Das Radwegekonzept unseres Landkreises, welches aus dem Jahr 2011 stammt, muss neu erstellt werden. Gut vernetzte Radwege werden in unserem Landkreis nicht zuletzt mit dem Fokus auf den Tourismus immer wichtiger und sind selbstverständlich auch für unsere Bürgerinnen und Bürger von wachsender Bedeutung.
Für die weitere Planung und den Ausbau eines Radwegenetzes in unserem Landkreis ist es wichtig, den Bund, den Freistaat Thüringen und die Gemeinden als Baulastträger in ein schlüssiges Gesamtkonzept einzubeziehen.
Es ist mir zudem sehr wichtig, zur Stärkung der Bildung und der Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger sowie für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Unternehmen den Glasfaserausbau zügig voranzutreiben, um den gesamten Landkreis mit schnellem und zuverlässigem Internet schnellstmöglich und flächendeckend zu versorgen.
7. GESUNDHEITSVERSORGUNG
Von mir sehr unterstützt wird zudem der geplante Neubau der Eichsfeld Klinikum gGmbH; er wird allen Bürgerinnen und Bürgern zukünftig einen modernen und qualitativ hochwertigen Zugang zur Gesundheitsversorgung bieten. Selbstverständlich ist eine bestmögliche und flächendeckende ärztliche und fachärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger unseres Landkreises. Hierzu, insbesondere zur Frage der Neuansiedlung oder Nachwuchsfindung von Landarztpraxen, möchte ich mit den Leistungsträgern ins Gespräch kommen.
Die Unterstützung der Städte und Gemeinden bei der Nachbesetzung freiwerdender Haus- und Facharztsitze ist mir ebenfalls ein großes Anliegen. Der Landkreis wird künftig prüfen müssen, inwieweit eine flächendeckende ärztliche und fachärztliche Versorgung durch finanzielle Unterstützung befördert werden kann.
8. TOURISMUS
Das Eichsfeld ist für seine natürliche Schönheit und seinen kulturellen Reichtum bekannt. Wir bieten in der Mitte Deutschlands eine malerische Landschaft, historische Städte und idyllische Dörfer sowie malerische Wander- und Radwege und dazu eine kulinarische traditionelle, und moderne Küche. Wir bieten viel Potential für Urlauber und kurze Auszeiten.
Unser Landkreis muss seine Führungsrolle bei der Kreisentwicklung und beim Tourismus weiterentwickeln. Es muss eine koordinierte und kreative Vermarktung unseres Landkreises, unserer Städte und Gemeinden stattfinden. Hierzu sind Kooperationen mit Reiseveranstaltern, Hotels, Restaurants und lokalen Unternehmen angezeigt, um attraktive Pakete zu entwickeln und die touristische Infrastruktur zu stärken.
Unser Landkreis muss Veranstaltungen, Festivals, Märkte, Sportveranstaltungen und kulturelle Events bewerben und die Organisatoren auch finanziell unterstützen.
Die Arbeit unseres Landkreises muss zudem darin bestehen, die Qualität bei überörtlichen Themen wie Wander- und Radwegenetz sowie bei Zertifizierungen und Klassifizierungen zu sichern, Aufgaben zu übernehmen, die die finanzielle Leistungsfähigkeit einzelner Gemeinden übersteigen, Werbemittel von Landkreis und Gemeinden bündeln, um eine echte Durchdringung des immer komplexer werdenden Tourismusmarkts zu erreichen sowie in der Kooperation und der Abstimmung der existierenden Tourismusstrukturen zu unterstützen.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedarf es insbesondere der ständigen Überarbeitung und Anpassung des bestehenden Tourismuskonzeptes verbunden mit der Schaffung weiterer Stellen.
9. SOZIALES UND FAMILIENFREUNDLICHKEIT
Unser Landkreis bietet für alle Generationen ein lebens- und liebenswertes Zuhause. Als ländliche Region lebt er vom sozialen Zusammenhalt; Jugend-, Familien-, Frauen- und Seniorenpolitik müssen generationsübergreifend zusammengeführt werden. Für eine beständige und nachhaltige Berücksichtigung der Interessen aller Generationen möchte ich unseren Landkreis zu einem „Familienfreundlichen Landkreis“ entwickeln.
Familie ist eine Lebensaufgabe aller Generationen. Unser Landkreis muss sich als Partner seiner Familien verstehen, in dem er sich verpflichtet, Familien zu unterstützen und zu stärken und ihre Lebensbedingungen im Rahmen der Möglichkeiten zu verbessern. Unser Landkreis muss auch andere in ihrem Einsatz für Familien unterstützen – als Impulsgeber für Gemeinden, Wirtschaft, Verbände und Institutionen.
Ein starker Landkreis braucht starke Familien. Die Familienpolitik unseres Landkreises muss den Familien Hilfe zur Selbsthilfe liefern und ihre Eigenverantwortung fördern. An der Stärke unserer Familien werden wir uns in Zukunft messen lassen. In diesem Zusammenhang sind eine gute Kinderbetreuung und bezahlbarer Wohnraum in den Kommunen unseres Landkreises von großer Bedeutung. Auch sollten alle Entscheidungen der Kreisgremien zukünftig einer Familienverträglichkeitsprüfung unterliegen; in die Entscheidungen der Kreisgremien müssen Erkenntnisse der demografischen Entwicklung mit einfließen. Die Kreisverwaltung muss Familien schnelle Lösungen anbieten. Entlastungen und Fördermöglichkeiten für Familien müssen stets geprüft werden.
Große Bedeutung für mich hat zudem die Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe. Die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen muss unter besonderer Berücksichtigung des Kindeswohls durch Angebote der Jugendhilfe mit dem Ziel, die Familien zu stärken, begleitet werden. Sie muss zukünftig einen höheren Rang einnehmen und den tatsächlichen familiären und gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst werden.
In diesem Zusammenhang fällt jedoch ins Gewicht, dass in unserem Landkreis die vorhandenen ambulanten und stationären Jugendhilfe-Plätze schon seit langem nicht mehr ausreichen und dringender Handlungsbedarf besteht.
Dasselbe gilt für die verbandliche und offene Jugendarbeit. Sie muss zukünftig einen höheren Rang einnehmen und den tatsächlichen familiären und gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst werden.
Unser Landkreis muss darüber hinaus die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte in freier Trägerschaft, insbesondere deren Weiterbildungen, besser finanziell unterstützen, um deren Kompetenzen im Umgang mit den vielfältigen Herausforderungen in der Kinder- und Jugendhilfe zu stärken.
Unser Landkreis muss zudem den Dialog zwischen den Generationen, ein aktives Miteinander sowie ein selbstbestimmtes Leben im Alter fördern.
10. POLIZEI - RETTUNGSDIENST - FEUERWEHR - KATASTROPHENSCHUTZ
Unser Landkreis hat die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu garantieren; er hat sich für Mensch, Tier und Sachwerte in Notlagen einzusetzen.
Als Landrätin werde ich zu regelmäßigen Netzwerktreffen mit den Verantwortlichen von Ordnungsämtern, Polizei, Kreisbrandinspektion, Rettungsdienstorganisationen und des Katastrophenschutzes einladen. Ich werde mich für den Neu- und Ausbau der bestehenden Strukturen im Rettungsdienst, den Erhalt der zentralen Leitstelle in unserem Landkreis sowie für die Sicherstellung von Notarztversorgung und Rettungsdienst einsetzen.
Ferner müssen die vorhandenen Feuerwehrstrukturen in der Fläche weiter gefördert und ergänzt sowie moderne und funktionale Strukturen für den Katastrophenschutz im Landkreis geschaffen werden. Auch muss die Anzahl der Ausbildungsangebote erhöht werden.
11. KULTUR UND SPORT
Mein Engagement gilt nicht zuletzt der Förderung kultureller Vereine sowie Sportvereinen und deren Veranstaltungen sowie dem Erhalt unseres Eichsfelder Kulturhauses.
Aufgabe unseres Landkreises muss es zukünftig werden, Vereine, Institutionen und Kommunen finanziell zu unterstützen, die sich für die Bewahrung und Ausstellung unserer Eichsfelder Geschichte und dem damit verbundenen kulturellen Erbe für die nachfolgenden Generationen einsetzen; sie dienen so der Bildung sowie dem öffentlichen Wissen und der Kunst.
12. FINANZEN
Eine Landrätin muss solide, nachhaltig und verantwortungsvoll wirtschaften. Dabei sind laufende bzw. geplante massive Zukunftsinvestitionen umzusetzen und darüber hinaus immer wieder strikte Haushaltsdisziplin zu üben.
Trotz allem, oder auch gerade deshalb, müssen wichtige, aber auch finanziell herausfordernde Zukunftsinvestitionen insbesondere in unsere Schulen aber auch in die Jugendhilfe und die Jugendarbeit entschlossen angegangen werden. Der Abbau des jetzt aufgelaufenen Investitionsstaus wird nur bei gemeinsamen Handeln aller Beteiligten gelingen.
Fazit: Es gibt also weiterhin viel zu tun!
Hier braucht es gute Ideen und deren Umsetzung durch eine motivierte Mannschaft und verlässliche Partner mittels eines kommunikativen und kooperativen Führungsstils.